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Auch Freizeit ist Unterricht! |
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Dass der Unterricht an der PRS viel mehr ist als „Lesen, Schreiben, Rechnen“, das weiß ja jeder. Aber wussten Sie, dass wir uns in der Schule auch mit dem Thema „Freizeit gestalten“ befassen? Das Thema ist für unsere Schüler nicht so einfach, wie es sich anhört. Das wissen viele Eltern gerade älterer Kinder aus eigener anstrengender Erfahrung. Viele haben große Schwierigkeiten, sich ohne Hilfe sinnvoll zu beschäftigen. Sie wissen mit ihrer Zeit oft wenig anzufangen und möchten am liebsten immer „bespaßt“ werden. So sind sie es ja auch über viele Jahre zuhause und in der Schule gewohnt. Auch beim FED sind die Angebote strukturiert.
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Die Klasse 9b hat dieses Problem in diesem Schuljahr zum Unterrichtsgegenstand gemacht. An einem Nachmittag in der Woche „müssen“ die Schüler nun machen, was sie wollen. Zuerst haben wir zusammengetragen, was es für Freizeitbeschäftigungen gibt und welche davon für uns infrage kommen. Wir haben dafür Kriterien entwickelt: |
- Das Hobby soll nicht viel Geld kosten.
- Das Hobby soll ohne Hilfe von Erwachsenen durchführbar sein.
- Das Hobby soll nicht auf einen Partner oder eine Gruppe angewiesen sein.
- Das Hobby soll nicht störend für andere sein.
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So entstand eine Liste von Möglichkeiten, aus denen die Schüler wählen dürfen. Im Moment liegen das Puzzeln, das Knüpfen, das Malen und das Musikhören im Trend. Es ist für viele eine Herausforderung, sich über eine längere Zeit mit einer Sache zu beschäftigen, ohne ständig Kontakt zu den Erwachsenen zu suchen. Im 2. Halbjahr können die Schüler noch aus anderen Tätigkeiten wie Basteln, Holzbearbeitung, Hörbücher hören, Spazieren gehen usw. wählen. Außerdem wollen wir Freizeitmöglichkeiten im öffentlichen Raum erkunden. |
Die Erfahrung zeigt, dass die Fähigkeit, die eigene Freizeit selbst zu gestalten, zu den Schlüsselkompetenzen für Erwachsene mit einer geistigen Behinderung gehört, egal ob sie in einem Wohnheim, einer Wohngruppe, einer betreuten WG oder sogar selbstständig wohnen. Wer das nicht schon früh gelernt hat, wird als Erwachsener viel leere Zeit zu bewältigen haben. Und dafür ist das Leben doch viel zu schade, oder?
Helga Kelly
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